MadAss

Moinsen! @thorstenP Das klingt sehr gut für den Anfang – dennoch ein weiterer Weg noch für dich, oder? Wünsch dir weiterhin allerbeste Genesung! Zm Thema: Ich finde – gerade in der heutigen, irre hochtechnologisierten/volldigitalen Zeit, in der einem alles Mögliche automatisiert und aus der Hand genommen wird – ist es eine wunderbare Sache, sauberes Schalten (uvm.) zu trainieren. Antriebskette und Lager sagen dann freundlich „Danke schön“, weil keine Lastwechsel/-Spitzen beim Schalten. Ich mache das immer folgendermaßen: Anfahren im 1. Gang Kupplung sauber und langsam ziehen, ein bis drei Sekunden warten, dabei den Kupplungshebel circa 1 cm „kommen lassen“, wieder voll ziehen, leichter Druck auf den Schalthebel und der Gang flutscht geräuschlos rein (Kupplung leicht kommen lassen, der 1. Gang „steht“ an). 1. in 2. Gang schalten Tricky, mit vieeel Gefühl klappt das dennoch sogar bei 2000 U/min. Bei absolut synchronem Duett zwischen Zug an Schalthebel und Kupplung aber auch gut machbar. Je mehr Training, desto besser und schneller wird's. Wie bei allem, halt. 3. bis 6. Gang Gefühlvoller Zug am Schalthebel (immer leicht vorbelasten), gleichzeitig Kupplung bloß nen Zentimeter mit Zeige- & Mittelfinger ziehen. Absolut Synchron! Kein Klacken, nix gar nix. Geht irre schnell und die Kupplung freut sich. Beim „Durchladen“ der Gänge für hurtiges Tempo geht’s ab Gang 2 auch ganz ohne Kupplung (wie bei Gerhard). Runterschalten immer mit gefühlvollem Druck auf den Schalthebel, die Kupplung wird ebenfalls immer nur leicht angetippt. Klappt bei mir. Beim an-die-Ampel-fahren sortiere ich die Gänge immer sorgsam bis in den Leerlauf bevor ich stoppe.

P.S. Diese hier hätte ich auch niemals hergeben dürfen …

Was für ein tolles Motorrad, die Guzzi V100 Mandello! In rot (ohne „S“) ein absoluter Traum.

Den „softspot“ für BMW Boxermotoren teilen wir, Gerhard. Meine allererste war ne ’76er 75/6 in Monzablau und es folgen viele weitere 2-Ventil-Boxer. Die 9T war meine erste mit vier Ventilen. Deine Hypermotard ist zum Niederknien, in dem Zustand gibts die so gut wie gar nicht mehr. Somit also unbezahbar (ideell schon mal gar nicht), bzw. unverkäuflich. Und der alte 2-V-Desmo hält seine 150.000 km … in deinen Händen wohl eh. Die neue R 12 NineT gefällt mir gar nicht, leider. Der Preis noch weniger. Weder stimmt da die Designlinie, noch die Details, finde ich. „Entfeinert“, wie die MOTORRAD schrieb. Das trifft es gut. Mit meiner Speed Twin bin ich jetzt fürs erste genau dort, wo ich sein möchte. Ein traumhaftes Motorrad! Entspannt und entspannend, mit ruhigem Pulsschlag. Und überall dieser famose Drehmoment-Punch!

Moinsen! Ich werde meine Speed Twin auf meinen Lieblingsreifen umrüsten: den Metzeler M7RR. Ich fuhr den auf diversen Maschinen (Monster 900, R NineT, 690 Duke) immer wahnsinnig gern. Irre transparentes Frontend (du weißt immer genau, was das Vorderrad macht), tolles Anlehngefühl in den Kurven, Tophaftung bis zur Kante, irre stabil und schön agil. Laufleistung immer 6.000 km. Nicht das neueste Gummi, aber bewährt. Kann mir nicht vorstellen, dass der auf der Speed Twin nicht auch famos funzt …

Moinsen! Als die NineT 2013 präsentiert wurde, dauerte es noch bis 2019, bis ich mir eine in die Garage gestellt habe. Die sechs Jahre brauchte es an „Nase-am-Schaufenster-plattrücken“, dem Engelchen/Teufelchen Spiel „Gott ist die teuer – aber doch sooo schön!“ und der erfolgreichen Suche nach einer vernünftigen Gebrauchten aus erster Hand im Q-Tip-gepflegten Zustand zu einem akzeptablen Preis. EZ 12/2014, frische Inspektion, frischer TÜV, frische Reifen (M7RR, ich schöre auf den), mit Händlergarantie. Chapeau – das war dann meine! Was für ein großartiges Motorrad … brauchte immer etwas Fingerspitzengefühl, nicht nur des miesen Fahrwerks wegen. Einzigartiges Erlebnis. Die folgenden drei Jahre fuhr ich dann über 30.000 Kilometer drauf. Abgesehen von einem undichten Gabelsimmerring keinerlei Probleme. Nix. Gar nix. Vorteilhaft war, dass ich zu der Zeit am Bodensee gearbeitet habe und im Allgäu wohnte. Ich hatte also tagtäglich die beste Topographie (= Kurven ohne Ende) vor der Nase. Das hat sich auch nicht abgenutzt. Gott, was habe ich diese Maschine genossen! Ich würde die immer noch fahren, wenn, ja wenn die nicht so irre laut gewesen wäre. Zu den 97db Standgeräusch haben sich sicherlich ein paar weitere Dezibel zusätzlich eingefunden. Klar, nach gut 50.000 km Laufleistung (erwähnte ich schon: null Probleme) brennt sich da einiges frei. Auspuff war immer der doppelläufige Serien-Akra. Vielleicht aber bin ich auch mittlerweile einfach zu alt für Krach und Lärm. Das nervt. Trotzdem bin ich dankbar und glücklich für meine Zeit auf der BMW R NineT. Jetzt fahr ich in die zweite Saison auf meiner Speed Twin 1200. Auch ne 2019er. Natürlich vergleiche ich die beiden. Der Motor der Triumph ist so wunderbar unangestrengt, souverän und bullig. Der Motorcharakter ist gänzlich anders, als der der NineT: die hat mich mit ihrem motorischen Grundwesen immer zum Schnellfahren animiert. Das Fahrwerk der Speed Twin ist etwas ausgewogener und homogener im Vergleich. Das ist auch nicht schwer, denn das Serienfahrwerk der NineT ist wirklich nicht so doll, und passt gar nicht zum Preis. Vorne zu weich und fahrig, hinten zu bockig und hart. Dafür ist die Speed Twin im Expresstempo nicht so stabil und agil. Egal, ich bin über 15 Jahre Oldtimer gefahren und kenn wirklich schlechte Fahrwerke. Dafür ist aber die 9T von der Materialgüte und Anfassqualität noch mal ne ganze Ecke über der Speed Twin. Da wackelt kein Hebelchen, da läuft kein Alu an, da gammelt keine Schraube. Das war das Feinste, was ich jemals in der Garage stehen hatte! Und ich pflege meine Motorräder ähnlich liebevoll wie Gerhard. Und da verlangt die Speed Twin mehr. Ich versuche das jetzt mal mit den Fotos … haach, was ist die schön! Beste Grüße Matthias

Moin Thorsten, auch ich wünsche dir gute Besserung, möglichst schnelle Genesung und dass alles bestens verheilt. Das klingt echt derb … Matthias

Schwarze Felge, Speichen Silber, womöglich noch die Nabe schwarz … das sieht einfach klasse aus!

Herzlichen Dank euch! Ich switche dann mal rüber zum Bereich „Twins“ hier im Forum …

Ich heiße Matthias, bin 53 Jahre alt und in Hamburg geboren. Dort lebe ich auch seit 2021 wieder, nach ein paar Jahren am Bodensee. Nach über 30 Jahren und bestimmt 200.000 gefahrenen Kilometern auf wirklich tollen Motorrädern kann ich sagen: mein Herz schlägt ein- bis zweizylindrig im Viertakt! Meine Motorradhistorie: Honda (XBR 500 & CB 750 four K6) eine SR 500 BMW Boxer (75/6, 90 S, 80 G/S, 100 GS, 100 CS, zuletzt R NineT) eine Commando 750 S eine Moto Guzzi Le Mans III Ducati (Monster M 900 S i.e. & Scrambler 800) Triumph (T’bird Sport & Street Triple 675 R) KTM Duke 690 Seit Mai letzten Jahres fahre ich mit Begeisterung ein Speed Twin 1200. Was für ein großartiger Ofen: was ein Sound, wie toll das Styling! Da ich meine „wilden Jahre“ (vermutlich) wohl hinter mir habe, schmeckt mir das so gut wie Muttis Küche. Mir wird nachgesagt, dass ich wohl recht passabel Kurvenfahren kann. Mehrere Jahre Rennstreckentraining helfen da wohl auch. Hach, und darum gehts mir ja auch beim Fahren. Geradeaus schnell kann jeder. Toll ist, dass die Speed Twin einen nicht permanent provokant anstupst, ständig die Reifenflächen in ganzer Breite nutzen zu wollen, sondern mich der Charakter der Maschine ganz wunderbar „runterholt“ und entspannt. Ganz im Gegensatz zu meiner R NineT, die ich verkauft habe, weil mir nach 30.000 km das ständige, laute Boxer-Brüllendann doch auf die Nerven ging und ich so gut wie immer im Sportmodus unterwegs war. Ja, das geht mit der. Trotz des wirklich miesen Serienfahrwerks. Durch die Oldtimer, die ich lange Jahre hatte, ist mir sowas aber relativ egal. Ist halt so. Die modernen, hochtechnologisierten Elektronik-Kirmesbuden mir ihren Helferlein für alles sprechen mich eben nicht an. „Old-school“ rules: ich fahre und ich möchte nicht gefahren werden. Meine Speed Twin kaufte ich letzten Mai mit knapp 12.000 km aus erster Hand, Q-Tip- und Q-Bike gepflegt. So mag ich das, so halte ich es auch selbst. Wer sein Zeug pflegt, hat länger was davon. Als Serien-Extras hat das gute Stück die Heizgriffe verbaut (liebe ich), Softbags für den Urlaubstrip (finde ich gut), die All-in-One-Blinker und ein Garmin Navi verbaut (mag ich nicht). Zur frischen Saison kommen wieder meine Lieblingsreifen drauf: Metzeler M 7 RR, geplant ist nach langer Zeit mal wieder ein Moppedurlaub. Mindestens Vogesen, Eifel. Mal sehen. Ich habe im Themenbereich „Speed Twin“ schon fleissig mitgelesen – gefährt mir sehr: euer Umgangston, die Topics, der Austausch. Ich würde mich freuen, da mitzumischen. Danke sehr & beste Grüße aus dem hohen Norden. Matthias