GPS Marke Eigenbau

[biketraveller]

Ich habe mir nun auch das Garmin Zumo 590 angesehen und mit meinem jetzigen 660er verglichen. Ich will Euch nicht mit Details langweilen, das neue 590 ist genau so ein Murks wie mein 660 (wer genau wissen will was mir alles nicht passt kann in meinen alten Posts fündig werden) und alle anderen sogennanten Motorrad-Navis.

Da die kommerziellen Hersteller auch nach 15 Jahren vergeblicher Versuche nicht in der Lage sind, ein für Motorrad-Tourenfahrer zufriedenstellend funktionierendes Navi zu produzieren, bleibt für mich nur der Eigenbau basierend auf den besten Hardware- und Software-Komponenten die erhältlich sind.

Ich stelle mir folgende Geräteeigenschaften als optimal vor:

Hardware-Komponenten:

• 7-Zoll Display
• Pixel-Qi sunlight readable Touch-Screen-Display oder ein anderes bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbares Display, idealerweise aus Gorilla Glas oder besser
• "fully ruggedised" Design, Schutzklasse IP 65 oder besser
• eingebauter GPS Empfanger mit gpsd/NMEA Unterstützung, idealerweise für GPS und Glonass, alternativ wäre auch ein externer Empfänger akzeptabel
• Bluetooth 4.x Modul oder besser, kompatibel mit allen gängigen Bluetooth-Helmlautsprechern
• GSM Datenmodul für Internet Zugang (um unterwegs mal ins Regenradar und die Bewertungen der umliegenden Hotels reinschauen zu können)

Software-Komponenten:

• alles Open-Source (bei dem Punkt kenne ich keine Gnade), einschliesslich des Kartenmaterials und des Betriebssystems
• Routen müssen vorab am Rechner erstellt werden können
• Die Software muss sich genau auf die Präferenzen des Fahrers einstellen lassen
• Die gefahrene Route muss als Tracklog gespeichert werden. Das Log muss sich auslesen/runterladen lassen

Und da kommen unsere Forumsmitglieder ins Spiel: welche Ideen habt Ihr denn noch so einzubringen?

Ich habe mir bisher als Hardware-Plattform den Trimble Yuma 2 und den Orchard Toughlet angesehen, aber alternative Vorschläge schaue ich mir natürlich auch gern an. Es kommt nur auf das Resultat an, es sollte so perfekt wie möglich auf die Belange des Motorradfahrers zugeschnitten sein.

An Software habe ich bisher erstaunlich positive Erfahrungen mit "Navit" unter Linux gemacht; es ist wie ein Monster zu zähmen, aber wenn die Konfiguration einmal stimmt, dann funktioniert es erstaunlich gut - aber auch da höre ich natürlich gern auf die Empfehlungen unserer Forumsmitglieder.

Also Leute, dann mal los; welche Funktionen fändet Ihr bei einem Motorrad-Navi noch sinnvoll bzw. vermisst Ihr bei Euren Geräten? Welche Features/Ausstattungen würdet Ihr hinzu fügen wenn Ihr könntet?

Gruss aus den Bergen

Pete

[Batzen]

Ist schon sehr speziell was du da möchtest, ich vermisse nix an den Telen am Markt, ausser, das die Preise im Vergleich zu PKW Navis einfach nur abgehoben sind.

DIe Geräte halte ich sehr wohl für Motorradfahrer als zufriedenstellend, warum? Die Anforderung ist in erster Linie mal eine schnelle und einfache Bedienbarkeit auch mit Handschuhen, je mehr Möglichkeiten, desto mehr Ablenkung beim fahren. Gute Ablesbarkeit bei Sonne und eine funktionierende BT Verbindung mit mind. A2DP. Routen können alle und auch am PC geplante Routen bringt man einfach auf Garmin und TomTom, weiterhin gibt wohl kaum einer 1000x für ein Moppednavi aus, wobei ich als Laie und einfach "so wie es ist und damit klar komme Navi Nutzer" auf den ersten Blick in deiner Auflistung noch nichts sehe, was die aktuellen Moppednavis nicht irgendwie auch können, ausser 7" Flachbildfernseher, welcher mir die Straße verdecken möchte...

Die von dir gewünschten Eigenschaften sind sicherlich speziell für dich aus irgendeinem Grund wichtig, aber sicher nicht für Motorradfahrer allgemein gültig . Wenn ich Abends eine Unterkunft suche, dann hab ich ein paar Pois im Navi, oder Frage unterwegs wenn ich an einer Unterkunft vorbei komme oder schau ins Smartphone, wobei in der heutigen Zeit die persönliche Nachfrage in der Unterkunft oder bei Einheimischen erstaunlicher Weise immer noch so gut funktioniert wie vor 25 Jahren ohne Navi, Laptop und Smartphone dabei zu haben.

.....ich weiss, ich war keine Hilfe bei deiner Suche

[Gast]

Also aufgrund der Ausland Kosten - Problematik würde ich gerne auf das GSM Modul verzichten.

Softwareseitig hasse ich idR "zu zähmende Monster". Einschalten und funktioniert ohne, zumindest in den Grundfinktiomen, wochenlang Handbücher oder Internetforen konsultieren zu müssen, ist da eher mein Kriterium.

Was mir auf Deiner Liste fehlt: gute, stabile (abschließbare) Motorradhalterung.

Bei der Software würde ich wert auf folgendes legen: Abzeige der Zielführung auch mit guten (!!) Piktogrammen, Planbarkeit der Route auch am Gerät.

[biketraveller]

Gute Ablesbarkeit bei Sonne

Genau. Und eben das hat weder mein 660 noch das neue 590.

7" Flachbildfernseher, welcher mir die Straße verdecken möchte.

Ich plane das Ding im Cockpit unterzubringen und nicht aufs Helmvisier zu kleben. Da wird nichts verdeckt.

wobei in der heutigen Zeit die persönliche Nachfrage in der Unterkunft oder bei Einheimischen erstaunlicher Weise immer noch so gut funktioniert wie vor 25 Jahren ohne Navi, Laptop und Smartphone

Das hat auch vor 25 Jahren nicht funktioniert, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Die Einheimischen haben auch damals selten in den Hotels Ihrer Heimatorte übernachtet, somit ist die Qualität der Empfehlungen die man so erhält oft sub-optimal. Seit es die Bewertungsportale im Internet gibt, bekomme ich sehr viel häufiger qualitativ hochwertige Infos über die Unterkünfte in der Umgebung wo ich nach einem Fahrtag auf dem Motorrad abends dann einkehren möchte. Die Unterkunft suche ich mir immer am Ende des Fahrtages vor Ort, ein "Vorbuchen" vor Fahrtantritt kommt bei meiner Art Touren zu fahren nicht in Frage - aber sicherlich macht das jeder anders, also braucht das auch nicht jeder.

Also aufgrund der Ausland Kosten - Problematik würde ich gerne auf das GSM Modul verzichten.

Ein guter Einwand. Also sollte das Gerät zusätzlich eine WLAN Netzwerkkarte enthalten, so dass man bei Bedarf sich mal eben beim nächsten Gratis-WLAN einlinkt (davon gibts ja mittlerweile reichlich) und das GSM Modul nur in Ausnahmefällen verwendet oder es gleich ganz von der Anforderungsliste streicht.

Was mir auf Deiner Liste fehlt: gute, stabile (abschließbare) Motorradhalterung.

Mein 660 steckt in dem abschliessbaren Halter von Touratech, da kann ich nicht meckern, das Ding ist Qualität. Für ein Gerät Marke Eigenbau bleibt natürlich auch für die Halterung nur der Eigenbau übrig - das sollte aber kein grosses Problem sein.

Bei der Software würde ich wert auf folgendes legen: Abzeige der Zielführung auch mit guten (!!) Piktogrammen, Planbarkeit der Route auch am Gerät.

Die Piktogramme kann man bei der Navit Software selbst auswählen oder austauschen. Routen planen am Gerät geht auch problemlos. Leider kommt solche Flexibilität dann zum Preis der "Monster-Zähmung" bei der Konfiguration. Aber vielleicht kennt ja jemand im Forum eine noch bessere Software?

[merkosh]

das was mich an den dedizierten motorrad navis am meisten abstösst ausser dem preis ist die heute absolut unzeitgemäße geschwindigkeit der bedienung / des gerätes, für diese preisklasse sollte eine schnelle hardware eigentlich selbstverständlich sein. diese beiden und die häufigkeit wo ich ein navi benötige waren mit ein grund warum ich mir dann ein auto-navi (garmin 3590) auch fürs motorrad gekauft habe.

zur bedienung der "tollen" motorradnavis mit handschuhen:

trotz jahrelanger erfahrung von tomtom im bau von navis für motorräder und damit verbundenen induktiven displays (druck aufs display nötig) haben sie bis heute z.b. diesen elenden button unten rechts im display (vorwärts, zurück ?) welchen ich selbst ohne (!) handschuhe mit der fingerspitze kaum treffe

@ batzen

das navi soll nichst verdecken, ich habe aber auch keine adleraugen ... und ich geniesse das große display meines 3590 wenn es an deinem navi-halter vorne über dem tacho hängt ... und schütele jedesmal den kopf wenn ich die motorrad garmins (fettes gehäuse) oder tomtoms (kleiner bildschirm, lahme hardware) sehe ...

bearbeitet August 10, 2014 von merkosh

[Batzen]

Freilich haben sie alle irgendwo einen oder ein paar Schwachpunkte und keines rechtfertigt seinen Preis, aber es ist auch keines so übel, als das man nicht gut damit klar kommen kann. Denn eigentlichen Sinn des navigieren erfüllen alle ziemlich gut.

Bezüglich der Ablesbarkeit, das war mein vorheriges 550er Garmin eine Klasse besser als das 660er.

[biketraveller]

...das was mich an den dedizierten Motorrad-Navis am meisten abstösst ausser dem Preis ist die heute absolut unzeitgemäße Geschwindigkeit der Bedienung / des Gerätes, für diese Preisklasse sollte eine schnelle Hardware eigentlich selbstverständlich sein

Du sprichst meine Sprache, das sehe ich exakt auch so. Wenn ich schon fast tausend Franken auf den Tisch lege, dann sollte die Hardware etwas moderner und leistungsfähiger als ein Nokia 3210 sein.

...schüttele jedesmal den Kopf wenn ich die Motorrad-Garmins (fettes Gehäuse) oder TomToms (kleiner Bildschirm, lahme Hardware) sehe

Ich auch - auch über mich selbst; wie konnte ich mir bloss so einen Murks kaufen?

...den eigentlichen Sinn des Navigierens erfüllen alle ziemlich gut.

"Ziemlich gut" ist nach 15 Jahren Entwicklung leider nicht gut genug - vielleicht lebe ich allerdings auch schon zu lange in der Schweiz in bin zum überpingeligen Perfektionisten geworden. Wenn Desktop-Rechner auf dem gleichen Entwicklungsstand wie Motorrad-Navi's wären, dann hätten die heute immer noch einen Intel 8080 als Prozessor und OS/2 als Betriebssystem.

Bezüglich der Ablesbarkeit, das war mein vorheriges 550er Garmin eine Klasse besser als das 660er.

...und mein Street Pilot III (mittlerweile 12 Jahre alt, funktioniert aber immer noch trotz 200000 km Laufleistung) hat immer noch ein viermal helleres Display als das 550. Es geht also offensichtlich kontinuierlich bergab mit den Displays.

Wer's nicht glaubt, für den organisiere ich gern eine Vorführung. Leider gibt's für den SP III keine Karten mehr...

Gruss

Pete

[shalu]

Verstehe eure Einwände nicht, aber wenn ihr es besser hinkriegt - feuer frei.

Hab das kleine Zumo 220 und es ist nicht zu klobig wie die TomTom's, arbeitet schnell sowie zuverlässig und bietet allerhand Poi's, Blitzer, gute Lesbarkeit usw usw...

Lediglich der Akku dürfte länger als 3 Stunden halten. Aber da die meisten ihr Navi direkt an das Bordnetz klemmen wohl auch kein Thema.

Na klar könnte man die heutigen Navis mit Hardware wie aus unseren Smartphones ausstatten - aber wie häufig würde das Navi auf die Ressourcen wirklich zurückgreifen?

Mein Navi maximal beim zoomen - denn der Bildaufbau beim herauszoomen ist tatsächlich träge. Aber die damaligen 240€ haben sich für den kleinen Teufelo mehr als rentiert...

Übrigens wären mir 7" deutlich zu viel. Ich benötige den Platz schlicht nicht um mich navigieren zu lassen. Ich würde so ein großes Display, welches auch noch beleuchtet ist eher als unangenehm empfinden. (Vor allem nachts, auch wenn dimmbar)

bearbeitet August 11, 2014 von shalu