Ich bin gestern die Rally Pro, die GT Pro und meine XCa im direkten Vergleich gefahren.
Kurzfazit: es hat sich kein "muss haben" Gefühl eingestellt, sondern ein "da bin ich mit meiner XCa noch lange zufrieden" Gefühl.
Rally Pro fährt sich gut, aber bei strassenorientierter und zügiger Fahrweise ist das dünne 21" Vorderrad an der Grenze.
GT Pro ist ein tolles und knackiges Strassenmotorrad und auch einen rumpeligen Feldweg macht es problemlos mit.
Fazit: wenn ich regelmässig Off Road fahren würde (ca. 30% oder mehr) dann würde es die Rally Pro nehmen, schon auch wegen der Optik, ansonsten ist für mich die GT Pro die bessere Wahl.
Insgesamt bleibe ich aber bei meiner 2018er XCa, weil das wesentliche Kaufargument, nämlich dieser unvergleichliche Triple, beim neuen Tiger nicht mehr vorhanden ist.
Der neue Triple zieht von unten besser, hat dafür aber viel stärkere Lastwechselreaktionen.
Vibrationen sind wie beim Zweizylinder und der Sound vergleichsweise wie ein Rasenmäher. Der alte Triple lässt sich viel feinfühliger steuern, er ist untenrum sanft und faucht nach obenhin göttlich. Für lange Reisen für mich der angenehmere Motor, der absolut vibrationsarm und unaufdringlich vom Sound ist, ausser man lässt es krachen
Der ganze andere ChiChi wie Fahrmodi und Fahrwerkseinstellungen sind jetzt auch kein Quantensprung. Multimedia und das Display sind für mich beim Motorradfahren nicht so wichtig.
Die Gewichtseinsparung ist mit einem deutlichen Verlust an Haptik und Wertigkeit eingekauft worden. Aber das geringere Gewicht ist natürlich ein deutlicher Vorteil, unbestritten.
Für mich noch interessant: Auch diese Tiger sind kopflastig nur auf einem anderen Level.
Der neue Tiger ist keine Weiterentwicklung des alten Tiger, sondern ein komplett neues Konzept, welches seine Berechtigung hat.
Für mich ist es motortechnisch leider ein Schritt in die falsche Richtung und deswegen wird mich die XCa solange begleiten, bis ich oder die XCa nicht mehr Motorradfahren wollen...oder die neue GS ein Motor zum niederknien hinzimmert.
Wie gesagt, das sind meine subjektiven Eindrücke, an meinen perönlichen Massstäben gemessen.