Ich bin kein Außenhandelsfachmann, habe nur begrenzte Kenntnisse in betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Fragen und kann daher nur aus meiner persönlichen Erfahrung heraus urteilen. Meine Erfahrung ist, dass die Preise schon lange nicht mehr nach dem klassischen Muster Produktionskosten + Overheadkosten + Handelsspannen + Gewinnaufschlag kalkuliert werden, sondern nach dem Einkommen der potenziellen Kunden, oder wieviel % seines Einkommens ist denn der Kunde voraussichtlich bereit für mein Produkt zu bezahlen und nach der Steuerbelastung des jeweiligen Landes. Dort, wo ein im Durchschnitt (wie in CH) hohes Einkommen und niedrige Steuerbelastung herrscht, wird entsprechend zugelangt. Dafür bietet dann der Produzent/Händler in einem Land mit niedrigem Durchschnittseinkommen oder sehr hoher Steuerbelastung sein Produkt zu steuerbereinigten Niedrigpreisen an um überhaupt noch seine Produkte dort verkaufen zu können. Die Mischkalkulation machts für ihn dann aus. Das Problem, das ihr in CH mit vielen Produkten gegenüber dem Euroraum habt, haben wir in Deutschland mit den Autos (gehabt). Steuerbereinigt sind bei uns in D die PKW erheblich teurer als zum Beispiel zumindest bis vor einigen Jahren in Dänemark, wo sehr hohe Steuern auf Autos erhoben werden (ich weiß nicht, ob das aktuell noch so ist). Ansonsten würde in Dänemark kein Umsatz mehr gemacht werden. Also nimms wies ist: Der Hersteller/Produzent/Händler nimmt immer das was er kriegen kann und versucht mit aller Macht, alternative Beschaffungsmöglichkeiten zu unterbinden. Macht ein Händler in Grenznähe das nicht mit, wird er vom Hersteller eben nicht mehr beliefert. Das ist eben das Prinzip unseres Wirtschaftssystems, sowohl in der Schweiz als auch in anderen Ländern.
Konkret auf das Heft bezogen:
Das Durchschnittseinkommen der Schweiz beträgt rund 5.000 Euro, das in Deutschland rund 3.500 Euro. Preis in CH (rund) 7,70 CHF/Euro in D 3,90 Euro.
Damit bezahlt der Kunde in D rund 0,11% seines Monatseinkommens für das Heft, der Kunde in CH etwa 0,15 % seines Monatseinkommens. Also bezahlst Du (in % Deines Monatseinkommens) "nur" knapp das 1,4fache für das Heft bei erheblich höheren Distributionskosten in CH.
Korrektur: Beim Durchschnittseinkommen der Schweizer hab ich noch mit altem Wechselkurs gerechnet. Es beträgt etwa 6.100 CH also aktuell etwa genauso viele Euro. Damit relativiert sich das -im Bezug auf das oben geschriebene-! weiter.
Das Durchschnittseinkommen der Schweiz beträgt rund 6.000 Euro, das in Deutschland rund 3.500 Euro. Preis in CH (rund) 7,70 CHF/Euro in D 3,90 Euro.
Damit bezahlt der Kunde in D rund 0,11% seines Monatseinkommens für das Heft, der Kunde in CH etwa 0,13 % seines Monatseinkommens. Also bezahlst Du (in % Deines Monatseinkommens) "nur" knapp das 1,2fache für das Heft bei erheblich höheren Distributionskosten in CH.
Gruß
Wilfried