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Lenkerschlagen freihändig


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Gude,

nachdem das Federbein hinten getauscht ist, läuft sie wieder brav aber:

 

freihändig fahren mit Topcase hinten drauf ist fast nicht möglich, weil sie relativ schnell mit Lenkerschlagen sich wehrt. Lt. Triumph sei das normal, Lenkkopflager geprüft etc.

 

Ist das wirklich so? Und ja ich habe die Vorspannung erhöht, wenn hinten die Blechkisten dran sind.

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Das Lenkerschlagen  kann verschiedene Ursachen haben. Aber die wahrscheinlichste ist auch in meinen Augen diejenige, die schon TT900Rally genannt hat: Das Topcase. Je nachdem, wie stark dieses auch beladen ist, entlastet es die Vorderradführung und das kann Lenkerschlagen zumindest begünstigen. Ich würde also auch erst mal ausprobieren, wie es ohne Topcase aussieht. 
Andere Ursachen können ein nicht korrekt eingestelltes LKL sein, aber das ist ja wohl schon überprüft worden, ein nicht korrekt ausgewuchteter Vorderreifen, ein Vorderreifen, der einen Höhen- oder Seitenschlag hat (kommt relativ selten vor, hatte ich aber auch schon mal), eine verspannte Gabel oder eine Gabel, die nicht exakt gleich ausgerichtet wurde, unterschiedliche Dämpfungswerte in den beiden Gabelholmen, etwa durch Ölverlust, lockere Schraubverbindungen an den Gabelbrücken, defektes Radlager im Vorderrad. Aber auch wenn die Fahrwerksgeometrie insgesamt nicht stimmt, etwa weil das Hinterrad nicht exakt in der Flucht steht, oder wenn die Fahrwerkseinstellungen vorne und hinten nicht harmonieren, kann das auch die Vorderradführung beeinträchtigen. 
Ich würde mal die vorgenannten Punkte checken. 
Gruß

Wilfried

 

Noch ein Punkt fällt mir ein, den ich aber bei modernen Motorrädern für ziemlich unwahrscheinlich halte, der aber früher durchaus vorkam, etwa bei meiner XJ900F: Lenkkopflager mit zu großen Fertigungstoleranzen. Ich hatte mich bei meiner XJ immer über ziemlich heftige Schulter- und Nackenschmerzen gewundert, bis ich durch einen anderen XJ Fahrer auf die Ursache kam: Die XJ hatte in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen eine „Eigenfrequenz“ die das Motorrad zu bewusst kaum spürbaren Pendelbewegungen im Vorderrad brachten. Da man diese intuitiv versuchte auszugleichen, führte dies zu den Schulter- und Nackenverspannungen. Ich hatte mein LKL auf Empfehlung von dem Kollegen damals bei dem Lagerguru Emil Schwarz auf geringere Toleranzen umarbeiten lassen, einschließlich Lagerringe einkleben und seitdem war Ruhe im Karton und auch die körperlichen Probleme traten nicht mehr auf. Aber wie schon erwähnt, bei den heutigen Produktionstechniken halte ich das für relativ unwahrscheinlich. Erwähnen wollte ich es trotzdem. 

bearbeitet von waxman
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vor 20 Stunden schrieb DerChef:

Gude,

nachdem das Federbein hinten getauscht ist, läuft sie wieder brav aber:

 

freihändig fahren mit Topcase hinten drauf ist fast nicht möglich, weil sie relativ schnell mit Lenkerschlagen sich wehrt. Lt. Triumph sei das normal, Lenkkopflager geprüft etc.

 

Ist das wirklich so? Und ja ich habe die Vorspannung erhöht, wenn hinten die Blechkisten dran sind.

 

Ich fahr meine GT Pro immer mit Topcase, zumindest halb beladen. Hab noch nie auch nur ansatzweise Shimmy gespürt. 

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Ja, aber die Grundform ist eckig und damit aerodynamisch wohl problematischer als abgerundete.

 

Wenn man aber z.B. so ne 60 l Box hinten drauf hat, gibt's vermutlich mehr negativen Effekt. 

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Ich kann aus Erfahrung sagen, dass dieses hochfrequente Lenkerschlagen - auch Schimmy genannt - beim freihändigen Fahren u. Geschwindigkeiten zwischen 80 u. 120  ....... meistens am Vorderreifen liegt.

Mir ist das schon zweimal passiert, kurz vor der Verschleißgrenze bei etwa 2,5mm Profil . Ein neuer Reifen und alles war wieder gut.

 

Natürlich kann es auch an schlechter Wuchtung liegen, ungünstiger Profilgestaltung, auch an der Reifenkarkasse selbst - die sind bei den ein u. selben Reifen auch nicht immer zu 100 % genau gleich.  Aber dass es am Top Case liegt dürfte eher nicht der Fall sein. Ein Top Case kann eher für Hochgeschwindigkeits Pendeln mit beiden Händen am lenker verantwortlich sein. 

 

Grüße Gerhard

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Versuch macht kluch-

Dieses Thema habe ich vor einiger Zeit hier aufbereitet:

http://www.fredis-garage.de/2014-09-27/105-Shimmy-Lenkerflattern-was-ist-das-Abhilfe-moeglich.html

 

Ich hoffe, dass ich mich dabei auch für den Nichtfachmann verständlich ausgedrückt habe und hier und da helfen kann.

fred

bearbeitet von fredis-garage
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Hallo Freunde.

 

Ich lese hier durch reinen Zufall das Shimmy-Thema welches mich auch schon bis zur Weißglut brachte in meiner Karriere.

1. Man muss mal unterscheiden zwischen dem Shimmy der recht harmlos (wenn auch sehr lästig) ist und dem Lenkerschlagen (Kickback), das gefährlich ist weil es einem die Hand vom Lenker haut, der Lenker auf Vollausschlag hin und her haut und man dann da liegt. Letzterer tritt jedoch meist im hohen Geschwindigkeitsbereich auf und ist gerade auch deshalb lebensgefährlich.

Ich gehe mal davon aus, dass hier vom Shimmy-Effekt geredet wird. Meine 3, aber dafür massiven und nervigen Shimmy's hatte ich immer nur zwischen 50 und 90 km/h.

UND IMMER NUR, wenn am Motorrad irgend etwas gemacht wurde oder durch einen unbemerkten Schaden. Siehe unten.

 

2. Ich fange mal an mit meinem Bericht:

a) Ich habe eine Trident 900, die ich im Jahr 1997 neu aus dem Schaufenster kaufte. Nach 2, 3 Monaten lies ich mir dann doch ein optisch zuträgliches GIVI-Topcase drauf bauen. Und plötzlich -> Shimmy. Aber wie, auch wenn das Topcase leer war. Unglaublich und unverständlich, Topcase runter -> nicht einmal mehr ein Forensiker hätte einen Shimmy-Effekt nachweisen können. Nächster Test. 10 Kilogramm Gewicht direkt auf den Topcase-Träger geschnallt, kein Shimmy. Ich glaubte irgendwo an die versteckte Kamera. Da brauchst dann wegen Reifen, Beladung etc. nicht mehr nachforschen. Sein tun es glaublich Schwingungen aerodynamischer Natur (Verwirbelungen), die im kritischen Shimmy-Bereich diesen herbei führen. 

 

b) Bei meinem Tiger 1050 der in Spanien steht, ließ ich mir über den Winter von meinem vertrauten Händler vorne und hinten neue Reifen aufziehen, dass ich "neu" bin, wenn ich im Frühjahr wieder komme.

Ja, und ich kam und holte sie an einem Samstag bei ihm vor dem Zusperren ab. Verabschiedung und los ging es. Es war brutal und es "naggelte" plötzlich wie'd Sau. O.K. Was sollte ich machen, mein Freund und Freundlicher hat jetzt zu und hatte dann die kommende Woche Betriebsurlaub.

Ich fuhr zu Triumph Murcia. Den Vorder-Reifen genau begutachtet, perfekt nach-gewuchtet, Lenkkopflager gecheckt, Luft, alles o.k.

Hat NULL gebracht und ich war gefrustet für 10 Tage.

Ich stellte sie angefressen vor dem Heimfliegen zu meiner Werkstätte "daheim" in Denia hin und gab meinem Freund dort den Auftrag, wieder von meinem "Erstversuch DUNLOP" zurück zum bewährten MICHELIN zu wechseln.

SO -> UND WAS WAR ES DANN? Nach einigen Tagen bekam ich von ihm eine Email, Fehler ist gefunden und hat gar nichts mit irgend einem mystischen, unbeantwortbaren Problem zu tun.

Man staune.

Es war der DUNLOP HINTERREIFEN! Auch gab DUNLOP zu, dass eine defekte Charge, die ihnen entwischte, ich erwischte. Der Hinter-Reifen schaukelte einfach durch das fast normale, minimale und kaum sichtbare Hin- und Hergehen in Verbindung mit einer nicht sauber verlegten Karkasse die doch diffizile gesamte "Front-Suspension" in ihrer Gesamtheit auf. Es war ein reiner Shimmy, weil es stark, aber nur freihändig auftrat und weg war wenn ich eine Hand oder nur 2 Finger auf ein Lenkerende gab.

Der Hinterreifen wurde von DUNLOP ersetzt und die Arbeit 2-fach bezahlt.

Habe es vorher von daheim aus niemals geglaubt, dass jetzt NIX MEHR sein soll! Aber, sie fuhr, als ob niemals was gewesen wäre.

 

Also - hier bei  a) + b) wurde demnach etwas verändert mit sofortigem Resultat.

 

Aber jetzt kommt etwas Defekt ins Spiel mit ->

c) Ich habe 2 Trophys, beide 2015 neu gekauft und immer top gewartet. Beide exakt die selbe Laufleistung, beide die selbe Bereifung drauf.

Plötzlich wurde bei einer der beiden ein leichter Shimmy-Effekt vorstellig, der sich langsam aber stetig steigerte bis in das total Nervige mit Wutbeimischung meinerseits.

Zu meinem Tiroler Triumph-Händler, mehrmals, ich, sensibiliert durch mein Spanien-1050er-Tiger-Hinterreifen-Axiom ging in meiner Wut das Wagnis ein, obwohl die Reifen noch gut waren, einen neuen, originalen Satz wie immer (Pirelli Angel GT) aufziehen zu lassen. Aber natürlich nach exakter Lenkkopflager- und Schwingen-Überprüfung.

Und was war dann? Wie ihr euch denken könnt -> EXAKT genau KEINE Änderung, nicht einmal ein bisschen besser war es. Fritz = langes Gesicht und Fassungslosigkeit. Und bei der völlig identen Schwester - alles perfekt wie es immer war. Bei dieser, nicht einmal ein messbarer Millimeter am Lenker freihändig, ob beladen, alleine oder zu zweit. Nichts.

Ich stand vor einem, meinem Rätsel.

Und nun zum Kapitel der Lösung, welche sich nach abgespulten 2.500 Kilometer Italien-Fahrt bei der Heimfahrt offenbarte:

Bei einer unserer Übernachtungen gegen Ende unserer Reise in der Toskana wurden wir von der Rezeption angewiesen, nicht in die Tiefgarage zu fahren, sondern das Motorrad 24 Stunden durch die Glasfront behütet, neben dem Haupteingang abzustellen. Weißer Marmorboden!

Am nächsten Tag in der Früh traute ich meinen Augen nicht. Richtiger ÖLFLECK am Marmorboden! Hä, Uuups. Und bei der Ursachensuche sah ich, dass das Motorrad völlig versaut ist.

Kotflügel, Gabel, Verkleidungsschiff unten komplett ölversaut. Gabelsimmering links fetzt! Und das sicher schon lange vor der Reise wo sie mich schon längst nervte.

 

Das hatte ich vorher nie festgestellt, weil ich daheim immer das Motorrad sauber halte und der Ölaustritt auch meist minimal, aber halt stetig ist. Erst durch die längere Fahrt ohne Waschungen konnte sich das Öl-Bild kumulieren.

In Italien sah ich es erst dort, weil links am Seitenständer und in einer dunklen Tiefgarage am schwarzen Bitumen-Boden nichts siehst UND auch, weil meine Nr. 1 Trophy kohlrabenschwarz ist, auch die Gabel.

Zuhause beim Freundlichen wurde festgestellt, dass die linke Gabel mittlerweile völlig leer war.

Simmeringe getauscht, auch den rechten, den Guten.

Und? Alles o.k. und auf einen Schlag vorbei. Kein Shimmy mehr, null, nichts. Ich hatte mein Motorrad endlich wieder.

Hat immense Auswirkungen so etwas. Nur weil die Dämpfung links und rechts nicht exakt die Selbe ist.

 

- - - -

 

So, jetzt habe ich auch wieder einmal meinen Senf dazu gegeben. Vielleicht konnte ich ja etwas Kurioses zum Thema beitragen.

 

L.G.

Fritz

bearbeitet von Deepblue
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