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TÜV Spezial Report


wernerz

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Ich muss hier mal eine Story los werden, die ich so noch nie erlebt habe, und auch nicht vermutet habe, sowas je zu erleben.

Etwas länger zu lesen, aber vielleicht ganz amüsant.


Der TÜV in Worms hat einen extrem schlechten Ruf, da die früher eine Null Toleranz Politik betrieben haben. Jede Kleinigkeit wurde bemängelt, da wurde auch regelmäßig noch die Höhe der Hinterrad Abdeckung gemessen. :angry: Und immer wenn möglich, wurde die TÜV Plakette verweigert um eine Nachprüfung zu erreichen.

Daher sind die meisten Wormser zu anderen TÜV Stellen gefahren. Seit Küs und Dekra auch prüfen dürfen, war das dann noch einfacher. Seit ca. 25 Jahren war ich daher nicht mehr beim TÜV in Worms.

Da man bei der Dekra aber öfter mal ziemlich heftige Wartezeiten von 2-3 Stunden hat, bin ich dann mit neuen Fahrzeugen doch wieder mal zum TÜV nach Worms, da man dort schnell einen Termin bekommt und auch ohne Termin selten warten muss, dazu ist es quasi um die Ecke meiner Arbeitsstelle. Fährt ja selten einer hin, daher immer freie Termine. Warum wohl? :lol:


War dann aber immer sehr entspannt. War zweimal mit dem Hänger dort und der TÜV Prüfer hat sogar Tips gegeben, und war ganz begeistert wegen dem tollen Anhänger. Sehr kundenfreundlich, kein Stress mehr, also so Richtig als Dienstleister.

Vor zwei Jahren war ich dann dummerweise mal mit einer KLR dort, um eine Entdrosselung einzutragen. Die ersten KLR wurden nur mit 27 PS in D verkauft, wurden dann aber in der Regel gleich entdrosselt auf 48PS, gibt auch ein Gutachten von Kawasaki dafür. Da es von den Kosten her nicht wirklich was ausmacht ob die Maschine mit 27PS oder 48 PS versichert ist, sehe ich da keinen Sinn darin die mit 27 PS laufen zu lassen, man weiß ja nie, was bei einem Unfall daraus werden kann.

 

Also ich hin zum Wormser TÜV und das Gutachten gezeigt. Der TÜV Prüfer für Motorrad Eintragungen (noch einer vom alten Schlag): Er braucht eine Bestätigung einer Werkstatt, dass die auch entdrosselt ist. Ich ihn gefragt was ich für ein Interesse haben könnte, da zu bescheissen. Umgekehrt ja, aber beim entdrosseln? Macht doch keinen Sinn. Er dann was in den Bart gemurmelt und sich die Papiere angeschaut. Dann kam, die Maschine wäre ein Reimport und damit das Kawa-Gutachten nicht anwendbar. Ich Ihm ein paar warme Worte dazu gesagt und von dannen gezogen. Da ich ja aber sowas nicht einfach durchgehen lasse, Kawasaki angeschrieben, und die gefragt. Kam ein Schreiben zurück, in dem Kawa bescheinigt hat, dass die Maschine kein Reimport ist.

Bevor ich dann zu einer anderen TÜV-Stelle gefahren bin, in Worms vorbei und Ihm das Papier von Kawa gezeigt. Er daraufhin: Kawasaki hätte keine Ahnung was Ihre Fahrgestellnummern bedeuten, er wäre seit 30 Jahren TÜV-Prüfer und wüsste das besser. Das Motorrad wäre ein Reimport, basta. Ich habe Ihn dann vor versammelter Mannschaft ausgelacht und bin zur nächsten TÜV-Stelle gefahren, die 48 PS eintragen lassen.

 

Dies nur zur Vorgeschichte, was in Worms beim TÜV so für Spezialisten gearbeitet haben.

 

Jetzt musste die Tiger zum TÜV und ich wollte bei der Gelegenheit auch schauen, dass ich den 110er Vorderradreifen in die Papiere eingetragen bekomme. Das Schreiben von Triumph für die A082 hatte ich ja. Da ich aktuell ziemlich eingespannt bin mit einer Baustelle am Haus, ich keinen Termin gemacht, und spontan, als es passte ich zu meiner TÜV Stelle des Vertrauens gefahren. War letzte Woche bei 35 Grad. Ich komme dahin, ca. 7-8 Leute vor dem Eingang gestanden und gewartet, Parkplatz gerammelt voll. Schock :wacko:

 

Ich wieder ab nach Hause.  Unterwegs, denke ich, komm scheiss drauf fährst mal nach Worms. Hin gekommen, standen die TÜV Prüfer schon vor der Tür und haben auf Kundschaft gewartet. Ich die Papiere gezeigt und gefragt ob die mir den 110er eintragen? Ja kein Problem machen wir. TÜV Termin war dann ziemlich entspannt. Umfangreiche Foto Dokumentation von meiner Maschine angefertigt, wegen der Eintragung! Auch noch nicht erlebt.

 

Als alles fertig war, ich das Schreiben erläutert bekommen, da war dann bei dem 110er eine Reifenbindung eingetragen. :( Das war ja eigentlich nicht Sinn der Sache, ich wollte ja den 110er als alternative Reifengröße und nicht mit Reifenbindung. Ich Ihn gefragt, warum er das nicht ohne Reifenbindung gemacht hat, das Schreiben von Triumph wäre ja die Freigabe für eine andere Reifengröße? Er: Nein geht nicht, er hätte extra das nachgelesen, Triumph hätte die alternative Reifengröße auch nicht dem KBA gemeldet und die neue Verordnung seit 2020 würde da keinen Spielraum lassen. 

Ich habe dann noch etwas mit Ihm diskutiert, dass ja die Reifen die man vor 2020 fahren durfte nicht schlecht werden nur wegen einer neuen (unsinnigen) Verordnung, über die Reifentests der Hersteller, etc. Er war auch ganz zugänglich, aber er könnte da nichts machen. 

 

Na ja, ich nach Hause und mir überlegt, die Einzelabnahme nicht eintragen zu lassen und es beim nächsten TÜV nochmal bei meiner TÜV-Stelle mit dem 110er zu versuchen. Gibt da eine in der Region, die zwar weiter weg ist, aber gerade auf das Thema Reifen spezialisiert ist.

 

Ich dann Abends nochmal in den Briefkasten geschaut ob Werbung drin ist, Post war ja Mittags schon durch, liegt da ein Brief drin? Ich denke noch wo kommt der jetzt her, schau drauf. Vom TÜV??? War auch unfrankiert, muss also einer persönlich eingeworfen haben.

 

Ich den Brief aufgemacht, war da ein Entschuldigungsschreiben des TÜV Prüfers von Mittags drin, dass ich Recht gehabt hätte, und man mit dem Schreiben von Triumph auch den 110er als alternative Reifen eintragen könnte. Anbei das geänderte Gutachten für die Zulassungsstelle ohne Reifenbindung. :thx1::respect:

 

Leute ich kann euch sagen, ich bin echt vom Glauben abgefallen. Aber Hut ab vor dem Prüfer.

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Respekt, es gibt nicht viele Menschen die so zu ihren Fehlern stehen.

Man sieht, dass er nicht nur eine Entscheidung gefällt hat, sondern auch, dass er beim leisesten Anflug von Skepsis oder Unsicherheit sich der Sache nochmals angenommen hat um die Richtigkeit seiner Entscheidung zu kontrollieren.

Mit allen daraus resultierenden Konsequenzen (Entschuldigungsschreiben)

Leider gibt es davon nicht viele...

 

:respect:

 

Grüße vom Jörg

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Das lässt einen doch wieder an das Gute im TÜV Prüfer glauben. :–)

Auf der anderen Seite: Wenn der Prüfer schon einen Tag braucht, um zu einer abschliessenden Meinung zu kommen, wie soll da ein Normalsterblicher durchblicken. Deutet denn doch auf schlecht gemachte rechtliche Grundlagen hin. 
Und das zieht sich durch viele Bereiche. Kostet Zeit, Nerven und Geld und ist oft für den Hasen.

bearbeitet von Buster
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ich hatte in meinem Leben mit den Göttern in Grau auch so meine Erfahrungen.

 

Mein Vorgehen war, wenn der was behauptet hat was ganz sicher nicht stimmte (sei nicht Serie oder ähnliches):

 

-- habe ihm erklärt dass ich nicht wegfahre bis er das selbst intern geprüft hat was er behauptet ob das so stimmt

 

In den 3 Fällen kam er dann murrend aus seinem Büro und hat den bemängelten Punkt wieder gestrichen. :bang:

bearbeitet von Edi
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