Gebrauchtkauf Explorer

[Oberon]

Hallo zusammen.

 

Seit 25 Jahren fahre ich mit meiner Tiger 900 (T400) durch die Gegend. Nun hat die beste Ehefrau von allen entschieden, das ich dringend etwas neues brauche.

Auf jeden Fall mit ABS.

 

Als alter Triumphler stehen für mich eigendlich nur Tiger 800, Tiger Sport oder Explorer zur Wahl. Nach einem längeren Blick ins Netz fand ich ein paar nette Explorer.

Preislich dachte ich an 6-10 k€. Zeitlich pressiert es nicht, lieber einen Monat länger suchen und ein paar Kilometer weiter fahren als sich hinterher ärgern.

 

Worauf muss ich beim Gebrauchtkauf achten?

Gibt es Schwachstellen die irgendwann wegoptimiert wurden?

Oder besonders teure Serviceintervalle?

Wann sind ungefähr Bremsscheiben und Klötze dran?

Wie lange hält der Motor?

 

Schon mal vielen Dank...

 

[Ralph]

Kurz zusammengefasst: Ab Modell 2013 oder eine 2012er mit nachweißlich allen Updates, Instandsetzungen. Ab 2016 ist alles besser,  Leistung und Drehmoment aber schlechter.

 

Über Gabel na ja , alles Geschmacksache, aber mit einer überarbeiteten Gabel und einem guten Federbein hinten kann man nichts falsch machen

 

Alle 16000 kommt ein teurer Service wegen Ventile einstellen.

 

Bremsscheiben und Klötze sind anwendertechnisch unterschiedlich lange in Gebrauch, das ist wie der Verbrauch an Benzin 

 

Der Motor sollte sehr lange halten, es gibt hier aber auch diverse Totgeburten nach weniger Laufleistung. Nobody is perfect.

 

Viel Erfolg beim Finden

 

[Gast]

vor 11 Minuten schrieb Ralph:

 

 

Alle 16000 kommt ein teurer Service wegen Ventile einstellen.

Zitat

 

 

 

 

Wenn ich nicht gewaltig irre alle 32.000 km. (bei der 2012er zumindest)

 

bearbeitet April 12, 2020 von Gast

[Gast]

So kenn ich das auch, alle 32Tkm.

Ich persönlich würde auf jeden Fall zur V201 greifen. Technisch einfach ein riesen Fortschritt zur V13VG.

Leistung und Drehmoment reichen mir

Ich hab übrigens auch von der T400 zur TEX gewechselt. Die neue kann alles besser, nur emotional fehlt es noch ein wenig.

Aber auch das wird so langsam. Ich hatte halt wenig Spielraum für Verbesserungen (im Gegensatz zur T400), aber so nach und nach kommen immer ein paar Gimmicks dazu.

Der Schottland-Trip hat uns doch ein wenig geeint

Gruß

[Oberon]

Das hört sich alles sehr vielversprechend an.

 

Gibt es eine Rückrufliste?

 

[kleener]

Ralph hat es schon ziemlich gut zusammengefasst.

Bis auf den Intervall wegen den Ventilen, die sind alle 32tkm dran zum prüfen.

Wenn man die V13VG bis 2015 nicht kennt, weiß man auch nicht, was an Druck der Euro4-Abstimmung zum Opfer gefallen ist.

Als schwach kann man den Motor mit Euro4 auch nicht nennen, der alte war halt noch was kräftiger im Futter.

Die V201 ab 2016 kann sonst wie schon gesagt alles besser und hat auch das modernere ABS, was bei der ersten Generation etwas veraltet ist.

 

Je nach Einsatzgebiet, also wenn es kein ausschließliches Schönwetterfahrzeug ist, gibt es noch ein paar Sachen zu beachten:

Der Krümmer neigt zu Rissen und Materialermüdung an den Interferenzrohren und am Endantrieb kann der Simmerring undicht werden, letzteres ist jetzt kein Drama an Reparatur.

Ansonsten fällt mir jetzt nichts wirklich ein.

Meine alte V13VG ging mit 68tkm leider unfallbedingt zum Verwerter, die war da noch richtig gut im Saft und machte keine Anzeichen von Alterschwäche, der trauere ich immer noch etwas nach.

Die aktuelle V201 hat erst 43tkm drauf und läuft auch bestens.

Dem Motor gebe ich völlig entspannt sechstellige Laufleistungen und vorn ist da keine 1.

Lediglich hört man ab und an von Problemen mit dem Kardan bei sechsstelligen Laufleistungen.

bearbeitet April 12, 2020 von kleener

[Rheinweiss]

Für mich hat die V13VG das klar bessere Preis/Leistungsverhältnis. 

Genau das drum und dran was man braucht und der alte Motor zieht das dicke Ding auch wie es sich gehört.

Bj 2013-2015 und nach der 32tausender Inspektion und möglichst mit Gussfelgen.

Hintere Halterung des Endschalldämpfers muss durchgeschweißt und nicht nur gepunktet sein!

 

Motor? Noch nichts von einem Limit gehört.

Gib dem warm gefahrenen Motor mehrere leichte, abrupte Gasstöße hintereinander aus dem Leerlauf heraus. Da darf weder Backfire entstehen noch der Motor absterben! Sonst ist da was nicht synchronisiert.

Bremsbläge habe ich bisher (jetzt 40k) 2x gewechselt. Scheiben noch völlig ok.

Gabel muss trocken sein!

Hinterrad darf kein Spiel haben!

Kardanöl soll lt. T lebenslang halten. Das ist aber Blötsinn. Nach dem Kauf sofort machen(lassen)!

 

Gruß Rheinweiss

 

 

[Technikfan]

Moin,

ich kann jetzt nur für meine V201 (2016/2017) sprechen. Vorher habe ich eine stark optimierte 955er über 100 TKm gefahren. An der hatte ich die zahlreichen kleinen Konstruktionsmängel über die Jahre beseitigt.

Meine V201 hat nicht diese Probleme. Ich habe bei der Probefahrt nix vermißt - draufsetzen und wohlfühlen. Auf den ersten 32 TKm hatte ich keine Defekte und nur Verschleißteile wurden gebraucht. Zu Beginn hat die Integralbremse die hinteren Beläge gefressen (jetzt 3. Satz, vorne 1.), da hinten überbremst wurde. Nach einem Software-Update ist hinten die Bremsleistung reduziert. Bremse noch immer sehr gut und die Beläge halten länger. Ergänzend habe ich noch persönliche Anpassungen durch Cosiba-Sitze (fester) und ein höher gestelltes Heck mit Anpassung der automatischen Niveauregulierung gebastelt.

Technisch also bislang unauffällig.

 

Schöne Grüße

Jens

[Gast]

Eintrag gelöscht

bearbeitet Mai 1, 2020 von Enno
Fzg wurde verkauft

[Sunride]

Hi Oberon,

 

bist du schon fest auf eine Explorer eingeschossen?

Ich bin im letzten jahr die 800´er und 1200´er ausgiebig Probe gefahren. Die 800´er fährt sich im vergleich zur T400 wie ein Fahrrad. Könnte etwas mehr Dampf vertragen, prinzipiell ist aber ausreichend vorhanden.

(Liegt wohl er an der linearen Leistungsentfaltung, das man meint es fehlt was.)

Die 1200´er bin ich danach gefahren, gefühlt so "schwerfällig" wie die T400 und für mich eindeutig zuviel Leistung, da ich einen Motor auch ausdrehen möchte. Das würde für mich mit der 1200´er nicht lange gut gehen. Ich hatte die vollausgestattete Variante zur Verfügung mit elektronischem Fahrwerk. Damit bin ich aber als T400 Fahrer nicht klargekommen. D.h. ich war nicht in der Lage mit der 1200´er schnell in der Kurve zu sein. (Das liegt natürlich an mir und nicht am Fahrzeug.)
Hätte ich letztes Jahr entscheiden müssen, wäre es die 800´er geworden, mit etwas größerem Motor. Genau das was Triumph dieses Jahr ja rausgebracht hat. (Bin ich aber noch nicht gefahren.)

Auch passte mir mit 1,75m u. 80kg die 800er besser von der Sitzposition und Windschutz. Bei der 1200´er hab ich keine richtige Windschutzposition gefunden, die mir gefiel. Irgendwie war bei meiner Größe das Windshield immer im optischen Weg. Willst du aber mit Sozia fahren und bist eher von der Tourerfraktion, dann dürfte die 1200er besser passen.

Ich suche zwar auch im Moment eine 800 XCX oder XCA als 2. Motorrad zur T400 , leider sind die aktuellen Gebrauchtpreise deutlich überzogen, da die 800´er aktuell abverkauft wird. Die XCX mit Explorerkoffer bekommt man aktuell für 12.400€ neu. Die XCA liegt gut 1000€ drüber. (Gebraucht rufen die Leute aktuell 10.000€ -12.000€ für 2-3 Jahre alte XCX´s auf.)

Ach ja, als ich dann von meinen Testfahrt zurück auf meine T400 gestiegen bin, habe ich festgestellt, das ein Wechsel auf eine Neue Maschine nicht wirklich nötig ist. Überraschend auf der T400 danach war nur das starke Motorbremsmoment (bei normalen Gaszudrehen hatte ich das Gefühl über den Lenker zu gehen) und was mir bei den modernen Motoren halt besser gefällt, ist das sofortige umsetzen von Gasbefehlen. Da hat meine T400 immer gefühlt eine Gedenksekunde, wenn ich den Gashahn abrupt aufdrehe.