Ich hatte ja schon mal was hierzu geschrieben. Ich glaube das größte Problem für die 1200er Tiger war die fast übermächtige Dominanz der GS. Das wiegte um so schwerer, weil die 1200er ja faktisch eine dreizylindrige Kopie der GS sein sollte. Und da war das Original halt immer noch etwas besser, insbesondere für denjenigen, der auf zwei Zylinder steht. Die KTM tat sich auch schwer auf dem Markt gegenüber der GS, aber ihr hat geholfen, dass sie keine direkte Kopie sein sollte, sondern dass sie ein deutlich sportlicheres Segment abdeckt, dass insbesondere jüngere Leute anspricht und Leute, die ein Sportmotorrad „auf Stelzen“ suchten.
Triumph hat m. E. mit der V301 zusätzlich noch zwei grundlegende Fauxpas begangen, die auf dem deutschen Markt die Kauflust erschwerten: Das Motorrad war zu schwer geraten und die versprochene Leistung wurde nicht erreicht. Zudem hatte der Motor der V301 zu Anfang ein in meinen Augen indiskutables Drehmoment, zumindest bis 4K Umdrehungen. Dass es besser geht, hat Triumph mit dem Softwareupdate gezeigt, dass ich bei der 16.000 Inspektion bekam und wie es wirklich gut, nahezu perfekt geht, hat ein hier sehr geschätzter Forumskollege mit seiner Mappingarbeit gezeigt.
Aber das alles ist ja schon x mal durchgekaut worden.
Aber es gibt eben auch Leute wie mich, für die die V301 ein fast ideales Motorrad ist, insbesondere nach der erwähnten Arbeit des geschätzten Forumskollegen, nur ist sie auch für mich etwas zu schwer. Aber ansonsten, was Ausstattung, Gasannahme, Motorlauf, Windschutz und Ergonomie betrifft: Ich bin immer wieder begeistert. Und ich muss udo-muc einfach recht geben: Mit so einem Hobel fährt doch so gut wie Niemand ernsthaft ins Gelände. Von gelegentlichen Schotterwegen natürlich abgesehen, aber diese meistert auch die V301 mit Bravour.
Deshalb bin ich etwas skeptisch, ob die neue 1200er für meine speziellen Bedürfnisse ein adäquater Ersatz wäre, insbesondere mit dem Motor, der einen V2 kopieren soll.
Gruß
Wilfried